Archive for the 'Grübeleien' Category

Danke 2008

30. Dezember 2008

für

  • das heftigste allergische Asthma meines Lebens, die übelsten allergischen Exantheme meines Lebens, eine Woche mit 40 Grad Fieber im Bett, sowie die Erkenntnis dass meine Mutter (aufgrund anderer gesundheitlicher Probleme) gute Chancen hat mich zu überleben
  • eine fantastische Reise
  • einen Streit mit dem Liebsten, der mich am Weihnachtstag fast dazu gebracht hätte, auf Nimmerwiedersehen aus dem Leben aller zu verschwinden die mich kennen, aber hoffentlich in einer stärkeren, besseren Liebesbeziehung gipfelt
  • die (Wieder-) Entdeckung eines neuen Hobbys, das gemeinsam mit meinem Schatz viel Spass macht und uns Neues erforschen lässt
  • das Wiedersehen mit einem alten Bekannten, und das Wiederauffrischen einer alten Freundschaft über Ländergrenzen hinweg
  • viel Spass bei einem Fun-Schreibprojekt mit einer neuen Schreibpartnerin, aus dem vielleicht auch eine ernstliche Zusammenarbeit werden kann
  • den Mut ein Projekt zu kicken, weil das Bauchgefühl dafür nicht stimmte
  • einen ganzen Haufen Desillusionierung in Bezug auf mich, Lebenspläne, und sogenannte Freunde und deren commitment für gemeinsame Freizeit-Projekte

2009 kann eigentlich (fast) nur besser werden. Zumindest ist die Todoliste für das Jahr schon jetzt gut gefüllt, ebenso wie die Pläne für neue Aktivitäten.

my head speaks a language

3. November 2008

Gerade habe ich die ungewohnte Muße im Urlaub genutzt um die Biographie Feel: Robbie Williams zu lesen. Hatte ich ohnehin schon immer mal vor und stand praktischerweise hier im Leseregal im Hotel (wenn auch leider in Deutsch).

Das Buch von Chris Heath ist keine klassische Bio, aber wie könnte sie das auch bei der Person um die es geht, es ist nicht Life Thru a Lens, eher schon ein Mosaik aus vielen kleinen Stückchen und dadurch ein realistischeres Abbild als der Versuch eine Person in ein einheitliches Modell zu pressen.
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9/11, sieben Jahre später

11. September 2008

Heute vor sieben Jahren… kam ich vom Bahnhof zurück, wo ich mit letzter Kraft die Verabschiedung von T. geschafft hatte, der auf dem Weg nach B. war. Sah online die Bilder vom Attentat auf das WTC. Und erklärte meinem (heute Ex-) Ehemann, dass unsere Ehe zuende war. Wahrlich ein denkwürdiger Tag.

Vermehrung

11. Juni 2008

Ich bin unendlich froh keine Kinder zu haben. Paradoxerweise. Das ist so ein Thema das bei mir Magenschmerzen verursacht und wohl auch immer verursachen wird. Eigentlich hatte ich mir Kinder gewünscht. Eigentlich hätte ich mich meinen Kindern nie zumuten wollen. Das Ergebnis wären sicher hochintelligente hochautistische Geeks.

Eben sprach ich mit einem Freund über Kinder. Über meine Mutter… über ein neulich stattgefundenes Telefonat zu meinem (39.) Geburtstag. Ich habe meine Mutter kürzlich, denke ich, geschockt. Als ich sie besucht habe und es um meinen Geburtstag ging und um Wünsche sagte ich, ausnahmsweise ganz spontan und ohne freiwillige Selbstkontrolle: einen neuen Körper.

Das hat sie mir prompt aufs Butterbrot geschmiert. Den Rest des Beitrags lesen »

Ein Brief der nie abgeschickt werden wird

21. Januar 2008

Lieber Hallo M.,

ich schreibe Dir diesen Brief in dem vollen Bewusstsein, dass Du ihn nie lesen wirst, zumindest ist es sehr unwahrscheinlich dass Du Dich auf dieses Blog verirrst und Dich und mich darin dann auch erkennst, schließlich ist der größte Teil davon entstanden, nachdem sich unsere Wege getrennt haben. Mir ist aber auch bewusst geworden, dass ich diesen Brief für mich schreibe, nicht für Dich, auch wenn ein wenig „closure“, um bei einem der letzten Posts zu bleiben, uns wohl beiden gut tut.

Letzten Endes hast Du sehr deutlich gemacht – was Dein gutes Recht ist – dass Du mit mir nichts mehr zu tun haben willst, und Dir so einen Brief zu schicken hätte etwas davon auf die Tränendrüse zu drücken, Dich mit meinem Zeug vollzutexten von dem Du Dich ja sehr früh im Zerbrechen unserer Ehe distanziert hast. Ich schreibe ihn also, um für mich die Dinge zu sortieren und vor allem endlich abzuschließen. 6 Jahre, nachdem ich gegangen bin, weine ich immer noch um das was hätte sein können, um unsere Träume (waren es wirklich unsere?), um uns, um ein nicht gelebtes gemeinsames Leben. Die Art und Weise wie es zu Ende ging hat Narben auf der Seele hinterlassen.

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Open-unsolved

3. Januar 2008

Einer meiner Lieblings-Krimi-Charaktere, Hieronymus “Harry” Bosch, landet im Laufe seiner Karriere in der Abteilung Open-Unsolved des LAPD, das sind die “Cold Case”-Spezialisten, die sich alte ungelöste Fälle erneut vornehmen, besonders nachdem forensische Beweise wie DNS-Analysen neue Hinweise liefern können.

Open-Unsolved, der Begriff geistert mir schon länger im Kopf herum. Open-unsolved, das sind so viele Dinge mit denen man sich im Leben rumschlägt, die kleinen Peinlichkeiten, die großen Verletzungen, die Fragen die man nie gestellt hat oder auf die man nie eine Antwort bekam, die Fragen, auf die es vielleicht auch keine gibt… und manchmal tauchen Dinge aus den Abgründen dessen auf was ich als “psychisches Wiederkäuen” bezeichne, und mogeln sich zwischen die schon lange offenen Fälle…

Open-unsolved ist für mich auf jeden Fall das Thema meiner gescheiterten Ehe, und auf meiner Zieleliste für das kommende Jahr steht, mit diesem Thema endlich in irgendeiner Form abzuschließen, soweit das denn möglich ist.

Open-unsolved ist aber auch die Frage wie es mit mir und meinem Leben weitergeht. Vielleicht ist es ohnehin die perfekte Metapher für das, was das Leben an sich ausmacht.
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Reality is Ralph

12. September 2007

„Reality is Ralph“ ist eines der seltsamen geflügelten Sprachspielchen die Stephen Kings „Lisey’s Story“ durchziehen, ich nehme an es ist ein Wortspiel auf „reality is rough“ (obwohl mir tough oder harsh da besser gefielen…).

Wie so oft fliesst mein Hirn über mit Assoziationen und ich versuche verzweifelt zu organisieren, ein paar der roten Fäden zusammen zu bekommen. Fangen wir mit dem einfachsten an. Manchmal braucht es einen Schuß vor den Bug um zu kapieren dass man sich übernommen hat. (Eher: meistens). Manchmal ist das Leben oder das eigene Hirn einfach zu viel. Meist beides…

Aktuell ist es eine Grippe / Erkältung (abgrenzen liesse sich das nur mit einem Arztbesuch den ich gerne vermeiden möchte weil er ausser Ratschlägen die ich mir selber geben kann und einer Medikamentenverordnung die ohnehin rezeptfrei/OTC ist nur bedeutet, in einem Wartezimmer rumzusitzen und sich die üblichen Platitüden anzuhören) die mich ins Bett befördert hat. Ich muss zugeben, das war lange überfällig.

Was mich die letzten 30 Stunden die ich mit hohem Fieber, Schüttelfrost, totaler Erschöpfung, Mach-2-Niesen und körpererschütterndem Husten verbracht habe gelehrt haben, ist – neben vielen anderen Dingen – dass mein Körper und Geist Ruhe brauchen, ob ich will oder nicht. Das mag von aussen nicht so aussehen und es ist für mich schwer zu akzeptieren (manchmal komme ich wohl doch auf meine Mutter, auch wenn ich nie gedacht hätte dass ich das mal sagen würde), aber es ist dennoch wahr, ICH BRAUCHE RUHE.

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Ich will weg

11. Mai 2007

Ach verdammt. Mein Körper streikt. Und wenn ich so in den deutschen Alltag hinausblicke, von Schäuble über eine unsägliche Mindestlohndebatte in der WELT bis zur Zwangs-Lowfat-Indoktrination, wird mir immer übler. Ich will hier raus. Stülpt sich mein Magen vielleicht auch weil ich die Lage so zum Würgen finde?

Kein Alkohol ist auch keine Lösung… Deutschland kotzt mich an und ich selbst kotze mich auch an. Ich möchte mich mal wieder einen Tag fit gesund und glücklich fühlen, statt um Atem zu ringen, zu hoffen dass mein Verdauungstrakt seinen Job tut wie von der Natur vorgesehen, und mich nicht wie eine biologisch abbaubare Sondermüllverpackungstüte zu fühlen. Auch Neid, Mißgunst, Ablehnung, Hackordnung in der Web- und Blogwelt machen mich würgen.

Möchte eigentlich nichts mehr lesen, nichts mehr hören, einfach nur irgendwo am Strand sitzen, den Rest meines Lebens Romane lesen, in der Hängematte schaukeln und die Welt machen lassen. Ohne mich. Zu geben hab ich dieser Existenz ohnehin nichts mehr.

Nur wie?

Muschel

14. Dezember 2006

Ich starre in den letzten Tagen öfter auf einen Text den ich vor etwas über einem Jahr, vielleicht auch 1 1/2, geschrieben habe. Seinerzeit war ich ziemlich mit der Welt am Ende.

Mittlerweile haben sich ein paar Dinge geändert. Ich bin (wieder) verheiratet und lebe mit einem Menschen, den ich mit absoluter Gewißheit als meinen Seelenverwandten bezeichnen kann, auch sonst haben sich ein paar Dinge doch ein wenig zum Besseren gewendet.

Trotzdem habe ich momentan das Gefühl, dass das Grundproblem bestehen bleibt. Dass es auf der Oberfläche eben nur andere Dinge sind die sucken, und dass immer noch ich das Problem bin. Das Jahr geht zu Ende, und ich bin mit mir und allem auch gerade am Ende.

Battery status: low.

Ich lass es mal so stehen wie ich es damals geschrieben habe.

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Einer dieser Tage

18. November 2006

… wo das Leben mich mal so richtig von Herzen kreuzweise kann, und ich hab keine Ahnung warum. Today is a good day to die.