Archive for Oktober, 2004

5 years 9 month and three days in the life of…

19. Oktober 2004

me. Zumindest kommt es mir so vor. Dabei waren das gestern, als ich dies hier auf dem Laptop im Bett tippte, gerade mal 9 Stunden und ein paar Minuten die ich von meiner Mutter beglückt wurde.

*schreiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii*

Fassen wir mal zusammen. Ihr ist langweilig, sie muss ständig unterhalten werden, alle was wir, besonders ich, tun, wird prinzipiell mit Mißbilligung beäugt. Nach nunmehr 1 Arbeitstag sind alle irgendwie unverfänglichen Gesprächsthemen erschöpft…

Gestern:
Abholen in Stillhorn. Fahrt durch die Stadt. Sie hört schlecht & ich soll ihr sagen wo sie langmuss. Ich dreh das laut plärrende Radio (NDR 1 Niedersachsen, sowas wie Roger Whittaker) leise, sie laut, das Spiel wiederholen wir. Es regnet, sie beklagt sich über das Wetter, singt das Hohelied der schwierigen Orientierung in der bösen bösen Stadt…

Smalltalk in Wohnzimmer und Küche. Erstes Meckern dass die Wohnung aussieht als würden wir gerade umziehen und vorwurfsvoll, wir würden ja nur am Computer hängen. Mühselige Versuche, sie mit Doku im TV kurz abzulenken; Pläne für die Woche…

Abendessen; Linsensuppe mit Fenchel findet nach anfänglichem Zweifel doch Anklang. Los zum Theater, Alma Hoppe, wo heute Improvisationstheater läuft – The Hidden Shakespeare. Natürlich sind wir zu früh. Draussen giesst es, Muttern langweilt sich, ich bin irgendwie mal wieder schuld.

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die nackte panik

10. Oktober 2004

stell dir vor du bist ohne job… hast kein geld… weisst nicht wovon deine nächste miete bezahlt wird. du bist ein loser. du hast nichts ordentliches gelernt. deine jobs machen dich krank. deine einzig tragbare hose geht in fetzen. dein körper (die seele sowieso) spielt verrückt, streikt. du gehst an deinem SEIN kaputt. du rotierst über dein dasein und wie es beruflich und mit dir und deinem leben – irgendwie – weitergehen sollte, könnte… was fehlt da noch?

richtig. elternbesuch. je länger desto besser.

eine woche lang vorwürfe, ausgesprochene wie unterschwellige, das dauernde gefühl des du-enttäuschst-mich, du taugst nichts, du bist nicht gut genug. 7 tage und nächte in denen dein leben nicht mehr dir selbst gehört. in denen du unterhalten sollst, wenn du viel lieber schreien oder stumm in einer ecke sitzen möchtest. in denen das letzte was du gerade fertigbringst ist dauerhaft das liebe nette funktionierende kind zu sein. aber genau das von dir erwartet wird. (sic! kind. du bist 35… aber wen interessiert das schon, dass du dein leben nicht allein leben kannst beweist du mit deiner unfähigkeit, ehemann, job, geld beisammen zu halten ja schliesslich täglich, mit deinem inakzeptablen äusseren und lebensstil, einfach dadurch dass du du bist). schliesslich ist mama ja nicht alle tage zu besuch da kannst du dich ja mal ein bisschen mehr anstrengen. dein haushalt sieht aus, wie ein ads-haushalt eben aussieht. dein leben liegt in trümmern. kannst du nicht makeup auflegen? einen bh tragen? warum musstest du die scheidung einreichen (das geht mich ja nichts an und ich mische mich nicht ein aber schau mich an die ich seit 40 jahren tapfer mit einem mann verheiratet bin der seit fast ebensolang mit einer anderen lebt…)

du möchtest weinen dich betrinken und kotzen. oh mein gott ein bulimischer anfall… wie verlockend das gerade klingt.

ich weiss nicht wie ich das überlebe und ob ich es überleben will. ich bin davon überfordert aber ich kann nichts dagegen tun.

will nicht kann nicht weiss nicht mehr weiter. warum gerade jetzt warum ich warum überhaupt. warum leben.
warum tut das alles so verdammt weh.