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Schreibend Struktur finden

10. Dezember 2004

So lange ich denken kann schreibe ich. Seltsamerweise habe ich es dabei nie geschafft, konsistent Tagebuch zu schreiben – obwohl ich sehr gern schreibe. Und wenn ich mal eine Weile Tagebuch geschrieben habe, fand ich die Aufzeichnungen Jahre später so unerträglich, dass ich sie vernichtet habe. Oder so schmerzhaft. Irgendwo wartet noch eine Kiste Briefe meines bald-Ex-Mannes auf mich *seufz*.

Dabei (beim Vernichten) hat mir überraschend auch meine Mutter geholfen, indem sie eine Kiste Briefe meiner früheren besten Freundin weggeworfen hat, der ich sehr intensiv (von Hand) geschrieben hab. Ausgerechnet meine Mutter, die immer sagt, ich würde (a) zuviel aufheben und (b) zu schnell Persönliches wegwerfen (ja wattennnu?). Vermutlich hatte sie recht… wie ich schon mal irgendwo festhielt, sind Tagebücher geronnene Erinnerungen. Geronnene Fehlschläge. Eine Dokumentation des Versagens. Gleichzeitig neige ich eben auch zu ‚burning all the bridges‘. Ein sauberer Schnitt ist besser als gar keiner. Besser ein Ende mit Schrecken…

Aber worüber ich eigentlich hier schreiben wollte, war das Thema: schreibend und redend Struktur zu finden. Ich habe ja hier schon mal angerissen, dass mir in Gesprächssituationen oft der Faden reisst bzw. ich mich sehr angestrengt konzentrieren muss um zu sagen was ich tatsächlich zum Ausdruck bringen will. Im Gespräch mit einem Freund bin ich darauf gekommen, dass ich Schreiben auch benutze, um meine Gedanken zu strukturieren – gewissermassen als Hilfe, um mein aufmerksamkeitsgestörtes Hirn zu Konsistenz zu zwingen.

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