Archive for the 'Depression' Category

Vermehrung

11. Juni 2008

Ich bin unendlich froh keine Kinder zu haben. Paradoxerweise. Das ist so ein Thema das bei mir Magenschmerzen verursacht und wohl auch immer verursachen wird. Eigentlich hatte ich mir Kinder gewünscht. Eigentlich hätte ich mich meinen Kindern nie zumuten wollen. Das Ergebnis wären sicher hochintelligente hochautistische Geeks.

Eben sprach ich mit einem Freund über Kinder. Über meine Mutter… über ein neulich stattgefundenes Telefonat zu meinem (39.) Geburtstag. Ich habe meine Mutter kürzlich, denke ich, geschockt. Als ich sie besucht habe und es um meinen Geburtstag ging und um Wünsche sagte ich, ausnahmsweise ganz spontan und ohne freiwillige Selbstkontrolle: einen neuen Körper.

Das hat sie mir prompt aufs Butterbrot geschmiert. Den Rest des Beitrags lesen »

40

10. April 2008

Lieber Körper,

ich habe ja nie damit gerechnet die 40 zu erreichen. Aber dass Du mir heute, nicht allzu weit vor dem 39., so einen Schuss vor den Bug versetzt finde ich echt nicht nett. Ja, ich weiss, ich war nicht gut zu Dir, also warum solltest Du gut zu mir sein? Ich schlage Dir einen Deal vor:

  • Du vergisst diesen ganzen Müll mit Hormonchaos, erratischen Blutungen, Krämpfen, eitrigen Unterleibsentzündungen, heftigen Asthmaattacken, etc. pp. für, sagen wir mal, 26 Wochen, plus 3 Wochen. plus ein paar Tage.
  • Dafür bin ich gut zu Dir und lasse Alk und Medis (bis auf das gelegentliche Dolormin für Frauen und unvermeidliche Antihistamine) und Junk dauerhaft weg.
  • Und wenn ich von dem ersten Urlaub seit 1985 der länger als 14 Tage dauert wieder zurück bin, darfst Du auch gern wieder Amok laufen und mir das Leben zur Hölle machen
  • Über die 40 verhandeln wir dann nochmal neu.
  • Deal?

    Open-unsolved

    3. Januar 2008

    Einer meiner Lieblings-Krimi-Charaktere, Hieronymus “Harry” Bosch, landet im Laufe seiner Karriere in der Abteilung Open-Unsolved des LAPD, das sind die “Cold Case”-Spezialisten, die sich alte ungelöste Fälle erneut vornehmen, besonders nachdem forensische Beweise wie DNS-Analysen neue Hinweise liefern können.

    Open-Unsolved, der Begriff geistert mir schon länger im Kopf herum. Open-unsolved, das sind so viele Dinge mit denen man sich im Leben rumschlägt, die kleinen Peinlichkeiten, die großen Verletzungen, die Fragen die man nie gestellt hat oder auf die man nie eine Antwort bekam, die Fragen, auf die es vielleicht auch keine gibt… und manchmal tauchen Dinge aus den Abgründen dessen auf was ich als “psychisches Wiederkäuen” bezeichne, und mogeln sich zwischen die schon lange offenen Fälle…

    Open-unsolved ist für mich auf jeden Fall das Thema meiner gescheiterten Ehe, und auf meiner Zieleliste für das kommende Jahr steht, mit diesem Thema endlich in irgendeiner Form abzuschließen, soweit das denn möglich ist.

    Open-unsolved ist aber auch die Frage wie es mit mir und meinem Leben weitergeht. Vielleicht ist es ohnehin die perfekte Metapher für das, was das Leben an sich ausmacht.
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    Depressionen sind okay

    11. Dezember 2007

    Gerade schaue ich Snooker auf Eurosport. Ronnie O’Sullivan spielt. Der Moderator lässt sich en detail (zum wiederholten Male, aber meist ist es nur Randnotiz) darüber aus dass Ronnie O’Sullivan an Depressionen leide, was auch sein Spiel beeinträchtige (ach). Und wenn es mal nicht so laufe dann treffe ihn das eben auch härter. (Warum?).

    Was ich daran vor allem faszinierend finde ist, dass Ronnie O’Sullivan der prototypische Hypie ist. Jemand, der einen extremen Hyperfokus hinbekommt und dann alle überflügelt. Jemand, der sich mit Drogen, exzessivem Sport oder was auch immer als Selbstmedikation gerade wirkt, zentriert. Um den Observer zu zitieren:

    Ronnie O’Sullivan, snooker’s most talented but most troubled star, is finally emerging from a period of darkness and despair. (…) He had won the British Grand Prix 48 hours previously with a series of bravura performances, outrageous even. He switched from right to left-handed with a nonchalance that brooked disbelief. He looked slimline and completely focused. No one could live with him. (…)

    Und über den jungen Ronnie, dessen Eltern beide Haftstrafen (für ein Sex-Business bzw Mord) absaßen und noch -sitzen:

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    Ich will weg

    11. Mai 2007

    Ach verdammt. Mein Körper streikt. Und wenn ich so in den deutschen Alltag hinausblicke, von Schäuble über eine unsägliche Mindestlohndebatte in der WELT bis zur Zwangs-Lowfat-Indoktrination, wird mir immer übler. Ich will hier raus. Stülpt sich mein Magen vielleicht auch weil ich die Lage so zum Würgen finde?

    Kein Alkohol ist auch keine Lösung… Deutschland kotzt mich an und ich selbst kotze mich auch an. Ich möchte mich mal wieder einen Tag fit gesund und glücklich fühlen, statt um Atem zu ringen, zu hoffen dass mein Verdauungstrakt seinen Job tut wie von der Natur vorgesehen, und mich nicht wie eine biologisch abbaubare Sondermüllverpackungstüte zu fühlen. Auch Neid, Mißgunst, Ablehnung, Hackordnung in der Web- und Blogwelt machen mich würgen.

    Möchte eigentlich nichts mehr lesen, nichts mehr hören, einfach nur irgendwo am Strand sitzen, den Rest meines Lebens Romane lesen, in der Hängematte schaukeln und die Welt machen lassen. Ohne mich. Zu geben hab ich dieser Existenz ohnehin nichts mehr.

    Nur wie?

    Muschel

    14. Dezember 2006

    Ich starre in den letzten Tagen öfter auf einen Text den ich vor etwas über einem Jahr, vielleicht auch 1 1/2, geschrieben habe. Seinerzeit war ich ziemlich mit der Welt am Ende.

    Mittlerweile haben sich ein paar Dinge geändert. Ich bin (wieder) verheiratet und lebe mit einem Menschen, den ich mit absoluter Gewißheit als meinen Seelenverwandten bezeichnen kann, auch sonst haben sich ein paar Dinge doch ein wenig zum Besseren gewendet.

    Trotzdem habe ich momentan das Gefühl, dass das Grundproblem bestehen bleibt. Dass es auf der Oberfläche eben nur andere Dinge sind die sucken, und dass immer noch ich das Problem bin. Das Jahr geht zu Ende, und ich bin mit mir und allem auch gerade am Ende.

    Battery status: low.

    Ich lass es mal so stehen wie ich es damals geschrieben habe.

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    Einer dieser Tage

    18. November 2006

    … wo das Leben mich mal so richtig von Herzen kreuzweise kann, und ich hab keine Ahnung warum. Today is a good day to die.

    Loslassen

    18. Oktober 2005

    Je mehr ich mich (wieder) mit alternativen Heilmethoden befasse, um so deutlicher wird für mich dass in unserem System der Wurm drin ist. Und das beginnt, so bitter das auch ist, beim einzelnen. Wir benehmen uns wie Kinder, die gläubig ihre Götter in Weiß anbeten und sich sagen lassen welche Ablaßhandel sie einzugehen haben, um gesund zu werden. Das schließt mich mit ein. Neulich sagte eine Freundin zu mir, es sei kein Wunder dass ich mich seit Jahren mit einer nicht ausheilenden Entzündung plage, so verkrampft wie ich sei. Und sie hat recht.

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    Karma-Kommission

    26. Mai 2005

    „Und, was haben Sie aus Ihrem Leben diesmal gemacht?“

    Mit gesenktem Kopf stand A. vor den Hohen Mächten. Während ihres Lebens hatte sie natürlich nicht gewusst, dass sie reinkarniert würde, dass sie diesen ganzen verdammten Quatsch schon x-Mal mitgemacht hatte. Aber kaum war sie dem Irdendasein entglitten, traf es sie wie ein Hammerschlag. Die Kommission!

    Sie hatte es lange aufgegeben, die Regeln verstehen zu wollen, nach denen ausgewählt, reinkarniert, Lebensaufgaben zugeteilt wurden. Tatsächlich war das ganze eine Art intergalaktischer Lotterie und wenn man Pech hatte, erwischte man die falsche Zuteilung. Musste wohl Karma sein, dachte sie zynisch bei sich, während der Protokollführer, ein gleichmässig pulsierendes Leuchten in allen Chakrenfarben, ihre Akte durchging.

    Wie aus der Ferne bekam sie Fetzen mit.

    „… in Summe 6 Jahre krank… hat sich feige vor ihren Aufgaben gedrückt…“ Von der anderen Seite den Einwurf: „Aber sie hat auch einigen Leuten durch ihren Lebensweg geholfen, dabei Lebensenergie abgegeben und sich selbstlos gezeigt.“ – „… Vergeudung kreativen Talents… nicht genutztes Potenzial und Intelligenz…“ – „…zerbrochene Lebenspartnerschaft … antifamilär, keine Kinder…“

    Deutlich spürte sie, wie die Kommissionsmitglieder ihren Fokus auf sie richteten, und sie hob den Blick, der in eine graue Unendlichkeit geschaut hatte.

    „Was haben Sie zu Ihrer Verteidigung vorzugeben?“ herrschte das Chakren-Pulsieren A. an.

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    Fünf Dinge für die ich ein Jahr meines Lebens gäbe

    26. April 2005
    • Jede Nacht durchschlafen können, 8 bis 10 Stunden am Stück, und ausgeruht aufwachen.
    • In einer Wohnung wohnen, in der alles an seinem Platz in Schränken verstaut ist und sich nichts auf Tischen, in Regalen, Kisten oder Ecken stapelt.
    • Weder Heuschnupfen noch Wetterkopfschmerz noch Migräne noch Kreislaufschwankungen haben. Fit und gesund sein.
    • Das Gefühl haben, einen Wert zu besitzen, etwas erreichen zu können, einen Sinn im Leben zu haben.
    • Keine Existenzangst haben zu müssen.