Open-unsolved

3. Januar 2008

Einer meiner Lieblings-Krimi-Charaktere, Hieronymus “Harry” Bosch, landet im Laufe seiner Karriere in der Abteilung Open-Unsolved des LAPD, das sind die “Cold Case”-Spezialisten, die sich alte ungelöste Fälle erneut vornehmen, besonders nachdem forensische Beweise wie DNS-Analysen neue Hinweise liefern können.

Open-Unsolved, der Begriff geistert mir schon länger im Kopf herum. Open-unsolved, das sind so viele Dinge mit denen man sich im Leben rumschlägt, die kleinen Peinlichkeiten, die großen Verletzungen, die Fragen die man nie gestellt hat oder auf die man nie eine Antwort bekam, die Fragen, auf die es vielleicht auch keine gibt… und manchmal tauchen Dinge aus den Abgründen dessen auf was ich als “psychisches Wiederkäuen” bezeichne, und mogeln sich zwischen die schon lange offenen Fälle…

Open-unsolved ist für mich auf jeden Fall das Thema meiner gescheiterten Ehe, und auf meiner Zieleliste für das kommende Jahr steht, mit diesem Thema endlich in irgendeiner Form abzuschließen, soweit das denn möglich ist.

Open-unsolved ist aber auch die Frage wie es mit mir und meinem Leben weitergeht. Vielleicht ist es ohnehin die perfekte Metapher für das, was das Leben an sich ausmacht.
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Depressionen sind okay

11. Dezember 2007

Gerade schaue ich Snooker auf Eurosport. Ronnie O’Sullivan spielt. Der Moderator lässt sich en detail (zum wiederholten Male, aber meist ist es nur Randnotiz) darüber aus dass Ronnie O’Sullivan an Depressionen leide, was auch sein Spiel beeinträchtige (ach). Und wenn es mal nicht so laufe dann treffe ihn das eben auch härter. (Warum?).

Was ich daran vor allem faszinierend finde ist, dass Ronnie O’Sullivan der prototypische Hypie ist. Jemand, der einen extremen Hyperfokus hinbekommt und dann alle überflügelt. Jemand, der sich mit Drogen, exzessivem Sport oder was auch immer als Selbstmedikation gerade wirkt, zentriert. Um den Observer zu zitieren:

Ronnie O’Sullivan, snooker’s most talented but most troubled star, is finally emerging from a period of darkness and despair. (…) He had won the British Grand Prix 48 hours previously with a series of bravura performances, outrageous even. He switched from right to left-handed with a nonchalance that brooked disbelief. He looked slimline and completely focused. No one could live with him. (…)

Und über den jungen Ronnie, dessen Eltern beide Haftstrafen (für ein Sex-Business bzw Mord) absaßen und noch -sitzen:

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Reality is Ralph

12. September 2007

„Reality is Ralph“ ist eines der seltsamen geflügelten Sprachspielchen die Stephen Kings „Lisey’s Story“ durchziehen, ich nehme an es ist ein Wortspiel auf „reality is rough“ (obwohl mir tough oder harsh da besser gefielen…).

Wie so oft fliesst mein Hirn über mit Assoziationen und ich versuche verzweifelt zu organisieren, ein paar der roten Fäden zusammen zu bekommen. Fangen wir mit dem einfachsten an. Manchmal braucht es einen Schuß vor den Bug um zu kapieren dass man sich übernommen hat. (Eher: meistens). Manchmal ist das Leben oder das eigene Hirn einfach zu viel. Meist beides…

Aktuell ist es eine Grippe / Erkältung (abgrenzen liesse sich das nur mit einem Arztbesuch den ich gerne vermeiden möchte weil er ausser Ratschlägen die ich mir selber geben kann und einer Medikamentenverordnung die ohnehin rezeptfrei/OTC ist nur bedeutet, in einem Wartezimmer rumzusitzen und sich die üblichen Platitüden anzuhören) die mich ins Bett befördert hat. Ich muss zugeben, das war lange überfällig.

Was mich die letzten 30 Stunden die ich mit hohem Fieber, Schüttelfrost, totaler Erschöpfung, Mach-2-Niesen und körpererschütterndem Husten verbracht habe gelehrt haben, ist – neben vielen anderen Dingen – dass mein Körper und Geist Ruhe brauchen, ob ich will oder nicht. Das mag von aussen nicht so aussehen und es ist für mich schwer zu akzeptieren (manchmal komme ich wohl doch auf meine Mutter, auch wenn ich nie gedacht hätte dass ich das mal sagen würde), aber es ist dennoch wahr, ICH BRAUCHE RUHE.

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An den Symptomen herumdoktern

21. Mai 2007

Ich lese gerade (mal wieder, in einem anderen Zusammenhang) ein Buch von einer Endokrinologin, Dr. Diana Schwarzbein, die sich dank ihrer Profession intensiv mit dem Zusammenhang von Ernährung, Hormonen, Insulin und diversen Neurotransmittern befasst, hunderte von Patienten mit endokrinologischen und psychiatrischen Problemen aller Art behandelt hat, und bin dabei auf den folgenden Abschnitt gestoßen:

There is no medical diagnosis of a low-Prozac or a low-Zoloft state. The medical diagnosis is a low-serotonin state. Some people feel better when they take these drugs because their serotonin levels are balanced for the first time. This leads them to believe that something is genetically wrong with them. But that is not the case. For most people, a low-serotonin state is not genetic but directly related to eating and lifestyle habits, as weil as hormone deficiencies and aging. Taking antidepressants while ignoring the real cause for a low-serotonin state will not yield permanent results. In addition, the side effect of these drugs is that they can cause rapidly changing serotonin levels, which may make you feel worse.

But serotonin-reuptake inhibitors work only if serotonin is available to inhibit. lf you suffer from an acute low-serotonin state, even these drugs will not help you.

(Hervorhebungen durch mich)

Zwei Dinge finde ich hieran interessant.

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Ich will weg

11. Mai 2007

Ach verdammt. Mein Körper streikt. Und wenn ich so in den deutschen Alltag hinausblicke, von Schäuble über eine unsägliche Mindestlohndebatte in der WELT bis zur Zwangs-Lowfat-Indoktrination, wird mir immer übler. Ich will hier raus. Stülpt sich mein Magen vielleicht auch weil ich die Lage so zum Würgen finde?

Kein Alkohol ist auch keine Lösung… Deutschland kotzt mich an und ich selbst kotze mich auch an. Ich möchte mich mal wieder einen Tag fit gesund und glücklich fühlen, statt um Atem zu ringen, zu hoffen dass mein Verdauungstrakt seinen Job tut wie von der Natur vorgesehen, und mich nicht wie eine biologisch abbaubare Sondermüllverpackungstüte zu fühlen. Auch Neid, Mißgunst, Ablehnung, Hackordnung in der Web- und Blogwelt machen mich würgen.

Möchte eigentlich nichts mehr lesen, nichts mehr hören, einfach nur irgendwo am Strand sitzen, den Rest meines Lebens Romane lesen, in der Hängematte schaukeln und die Welt machen lassen. Ohne mich. Zu geben hab ich dieser Existenz ohnehin nichts mehr.

Nur wie?


Morgenspaziergang

27. April 2007

Heute morgen – ich bin stolz auf mich – habe ich es mal wieder geschafft eine Runde von gut 6-7 km zu gehen. In der Morgenkühle ist das noch ganz erträglich, wenn auch die Pollenbelastung momentan wirklich sehr hinderlich ist, ein Teil der Strecke war schlicht eine Qual.

Aller Heuschnupfen der Welt nützt aber nix gegen die eigenen Sinne im Hyperempfindlichkeitsmodus… oder hat die Welt heute morgen geschlossen mit Parfüm geduscht? (Die Tatsache dass mir auch ein paar Leute begegnet sind die offenkundig nicht nach Parfum, Aftershave, Duschgel, Kernseife oder Qualm rochen, scheint nahezulegen, dass die Leute tatsächlich kräftig zur Sprühdose gegriffen haben).

Besonders toll war eine Joggerin die eine künstliche Duftstoffwolke in einem Ausmaß hinter sich ließ dass es mir glatt den Atem raubte. Wahrscheinlich ein Opfer der Systempflege – Duschgel, Bodylotion, Parfumdeo und Parfum derselben Serie oder so. Nur, warum sie das alles vor dem Rennen aufträgt? Damit sie nicht stinkt, nehme ich an…  ürgs. Dann doch lieber der Typ mit dem Mit-Kernseife-geschrubbt-Aroma.


Goodbye H&M

26. April 2007

Es ist schon ärgerlich genug, wenn der eigne Körper streikt, das Immunsystem Amok läuft, der Metabolismus in Schockstarre geht und erst mal sicherheitshalber wegen der akuten Krisenlage Wasser bunkert wo immer er nur kann. Infolgedessen bin ich gerade ein wandelndes Ödem, das Wasser hat sich bevorzugt Beine und Bauch/Hüften ausgesucht. Dumm, wenn parallel zur massiven Heuschnupfenattacke der Frühling sich in einen Sommer wandelt – aktuell (Sonnenzeit 11:30, Sommerzeit 12:30) sind es bereits über 23 Grad, und das nördlich des 53. Breitengrades.

Vollends hinüber ist die Laune dann beim Feststellen der Tatsache, dass die einzige leichte, passende und sommertaugliche 3/4-Hose infolge der Wassereinlagerung im Gewebe auf keinen Fall zuzubekommen ist. Also tappere ich los zu H&M, um mich dort im Department BB (ich frage mich immer warum niemand den Machern gesagt hat das BB nicht nur für die Bardot, sondern auch für ‚big boobs‘ bzw ‚butts‘ steht) umzuschauen.

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Muschel

14. Dezember 2006

Ich starre in den letzten Tagen öfter auf einen Text den ich vor etwas über einem Jahr, vielleicht auch 1 1/2, geschrieben habe. Seinerzeit war ich ziemlich mit der Welt am Ende.

Mittlerweile haben sich ein paar Dinge geändert. Ich bin (wieder) verheiratet und lebe mit einem Menschen, den ich mit absoluter Gewißheit als meinen Seelenverwandten bezeichnen kann, auch sonst haben sich ein paar Dinge doch ein wenig zum Besseren gewendet.

Trotzdem habe ich momentan das Gefühl, dass das Grundproblem bestehen bleibt. Dass es auf der Oberfläche eben nur andere Dinge sind die sucken, und dass immer noch ich das Problem bin. Das Jahr geht zu Ende, und ich bin mit mir und allem auch gerade am Ende.

Battery status: low.

Ich lass es mal so stehen wie ich es damals geschrieben habe.

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Einer dieser Tage

18. November 2006

… wo das Leben mich mal so richtig von Herzen kreuzweise kann, und ich hab keine Ahnung warum. Today is a good day to die.


Aspartam und ADD

15. November 2006

Aus der Abteilung „Schnorch“.

Nachdem ich Sweet Misery gesehen habe (unbedingt ansehen!), einen Film der sich sehr sehr kritisch mit dem Süßstoff Aspartam und seinen Auswirkungen auf den menschlichen Körper befaßt (plus einige Einsichten in die Funktionsweise der FDA und die Verflechtung großer Konzerne und der amtlichen Lebensmittelüberwachung nicht nur der USA liefert), habe ich mich auf eine Mailingliste subscribed, die sich ebenfalls kritisch mit Aspartam (und anderen Süßstoffen) auseinandersetzt – WNHO-Apartame-Info.

Ich lese da durchaus zwischen den Zeilen und nehme nicht alles als gegeben hin. Manchmal allerdings möchte ich die Leute schlagen, etwa wenn sowas kommt:

As Dr. Blaylock brought you in a lecture on aspartame Food Standards really should hear (http://www.atavistik.com) it even can damage the thymus gland of the baby should it survive aspartame and its irreversible causing autoimmune problems the rest of their life. Dr. Louis Elsas testified before Congress about this after he been a pediatric professor at Emory in genetics for over 25 years. This is why autism is so epidemic and other birth defects. It is the trigger of ADD and ADHD. Feingold, the ADD people who banned aspartame a couple of years ago recently stated they didn’t even use the term ADD until about 1981 when aspartame was approved.

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